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12 km gewandert und keine Menschenseele getroffen …

… so eine Aussage eines nawu Gastes. Und das Mitte Juli in der Hochsaison, wo sich auf den bekannten Wanderrouten und Almen die Menschen gegenseitig auf die Füße treten. Das geht dann wohl auch anders. nawu-like. Es ist schon ein herrlich befreiendes Gefühl so unterwegs zu sein. Da kann es auch gut passieren, dass man Töne und Geräusche hört, die man nicht kennt. Zum Beispiel, wenn sich Rehe, oder Hirsche erschrecken. Zuordnen würde man diesen Waldbewohnen, diesen lauten und markanten Ton nicht. Es klingt so ähnlich wie Hundebellen. Wenn man vom nawu aus eine der nawu-Rundwege geht, dann ist die Chance sehr groß, dass man es hören wird. Vorausgesetzt, man schlendert eher leise durch den Wald.

Klar, auf diesen einsamen Wegen findet man keine Spielplätze. Das eröffnet doch – falls man mit Kindern unterwegs ist – gleich eine ganz neue Challenge. Spuren lesen im Wald. Wahrscheinlich gibt es auch dafür schon eine Handy App. Bei der nächsten Bachüberquerung einen kleinen Staudamm bauen, die riesigen Ameisenhaufen inspizieren, interessante Steine begutachten, nach Waldfrüchten Ausschau halten, den Stimmen lauschen. Es wird bestimmt nicht langweilig. Zum Thema Wald gibt es einen interessanten und lehrreichen Blog, wenn man den vorher liest, wird der Waldspaziergang noch spannender. Wenn man noch eines draufsetzen möchte, dann lest den Barfußblog und setzt ihn um.

Diese Abwechslung macht es aus. Heute auf belebten Wanderwegen mit moderner Infrastruktur und morgen auf einsamen Pfaden die unverfälschte Natur aufsaugen. Heute Action und Spaß, morgen Ruhe und Kraft tanken. Die Sinne wieder schärfen und nawu – heißt ja übersetzt na für Natur und wu für Wunder – zelebrieren.

Da gibt es noch eine Besonderheit im Gailtal. Es zählt zu den am dünnst besiedeltem Gebiet von Österreich. Wenn man sich auf das Nassfeld begibt, merkt man zwar davon nichts. Aber genau der Umstand, dass sich viele Menschen auf Grund der Infrastruktur dort oben konzentrieren, sind die anderen Almen im Grenzgebiet zu Italien unberührt geblieben. Dort findet man dieses ursprüngliche Almleben und die oft verlassenen Pfade. Da steht man auf Gipfeln mit sich und der Welt alleine. Das tut manchmal gut und ist ein herrliches Gefühl.

Der Blog ist jetzt schon überlang, aber die „Latte Macchiato“ Geschichte müssen wir euch noch kurz erzählen. Auf einer dieser Almen bestellte am Nebentisch eine Urlauberin einen Latte Macchiato. Der Senner und Wirt lachte lauthals und meinte, „Hab noch Filterkaffee übrig, da hinten steht die Kuh, von der kann ich Milch reingießen“ passt das auch?“ Das verdutzte Gesicht war unbezahlbar. Sie stimmte in das Lachen mit ein und genoss ihren vielleicht besten Kaffee, weil mit herrlicher Almluft gemischt.

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